Klasse 2016
Die USR bringt zusammen Menschen aus verschiedenen Umfeldern – Profis und Laien – mit Interesse an den Querverbindungen zwischen Kultur, Kunst, Design, Architektur, Urbanismus und Technologie.
Im Frühjahr und Sommer 2016 gab es zwei Aufrufe, sich an Exkursionen in verschiedene Städte Europas zu beteiligen. Die Gruppe der zugelassenen Kandidaten stellt die Klasse 2016.
Die USR erachtet die Exkursionen als einen wesentlichen Bestandteil ihres Lehrplans. Während der Exkursionen untersucht die USR unterschiedliche Strukturen und Akteure des Kulturbereichs in städtebaulichem Kontext. Ihr Ziel ist es, einen konstruktiven Schritt zur Erarbeitung allseits vorteilhafter Agenden mit den Teilnehmern zu machen. Der Fokus liegt hierbei auf der Entwicklung von konkreten Kooperationen und Koproduktionen in der lokalen Umgebung.
Die Klasse 2016 hat folgende Städte, Projekte und Personen besucht:
SPRING SESSION
PARIS (FR)
06.- 09. Mai 2016
Das Programm als PDF
Die Studienreise nach Paris bringt die Studierenden mit einer Vielzahl an Akteuren zusammen, die auf unterschiedlichsten Ebenen Stadt machen, Kunst machen oder lokal engagiert sind. Wir besuchen einen besetzten Parkplatz, ein Atelierhaus, ein Architekturfestival, Reparaturcafe, urban gardening, ein zwischengenutztes Krankenhaus, Künstler, Spezialisten, Menschen. Uns interessieren dabei die ganz unterschiedlichen Wege, die die Akteure gefunden haben, um ihre Stadt mitzugestalten. Spannend ist, dass gerade jetzt, wo Paris sich einen großen neuen Masterplan (Grand Paris) baut, von Seiten der Planer und Behörden großes Interesse und Kooperationsbereitschaft gegenüber den selbstorganisierten Initiativen besteht.
Unsere Partner in Paris sind le 6b, und Bellastock in Saint Denis, R-Urban in Colombes, la Ferme du Bonheur in Nanterre, Projekt Les Grands Voisins, Collectif la Main im 15. Arrondissement, die Architektin Merril Sinéus, der Künstler Stefan Shankland, sowie Akteure, die am Grand Paris Projekt beteiligt sind (tba).
MARSEILLE (FR)
17. – 20. Juni 2016
Das Programm als PDF
Die Studienreise nach Marseille besucht die Stadt drei Jahre nachdem sie 2013 Kulturhauptstadt Europas war. Wir treffen Akteure, die Teil des Kulturhauptstadtprogramms waren, oder des off-Programms oder gegen Kulturhauptstadt generell oder sich irgendwo dazwischen positionieren. Jetzt, drei Jahre nach dem Ereignis ist ein sehr guter Zeitpunkt um auf die Erfahrungen zurückzublicken und zu Fragen: was ist raus gekommen, was besteht und wie geht es weiter? In Marseille erkunden wir die Stadt als weiten Kosmos mit ihren verrufenen Vorstädten, auf einem Wanderweg, sprechen mit jungen Kollektiven und treffen Akteure für die das Kulturhauptstadtjahr eine Art Initial zum Handeln geworden ist.
In Marseille wird die USR an einem Workshop mit Collectif Etc teilnehmen, Marseille 3013, das Kollektiv hinter dem Off-Festival, treffen, dem urbanen Wanderweg von Bureau des Guides folgen, Geschichten von den Gründungsmitgliedern von Yes We Camp hören und La Friche Belle de Mai besuchen.
SUMMER SESSION
ATHEN (GR)
29. Juni – 2. Juli 2016
Als Reaktion auf die anhaltende Wirtschaftskrise sind viele selbst initiierte Projekte in Athen erblüht. Diese Projekte bieten nicht nur eine alternative Möglichkeit städtische commons zu verwalten, sondern kompensieren manchmal sogar für die Abwesenheit des Staates und den Mangel an bestimmten grundlegenden Dienstleistungen, wie das Gesundheitswesen.
In Athen wird die USR an der Autonoma Konferenz über städtische Autonomie und die kollektive Stadt teilnehmen, einen städtischen Spaziergang durch den Exarchia Kiez und den Navarinou Park machen, mit der Errands Group sprechen, den Latraac Skate-Park besuchen und sich mit dem lokalen Team der documenta 14 (tbc), sowie mit Mitgliedern der Athens Solidarity Clinic, und Amalia Zepou, stellvertretende Bürgermeisterin für die „Civil Society and Municipality Decentralization” und Gründerin von Synathina (tbc) treffen.
LIVERPOOL (UK)
06. – 09. September
Die „Market Renewal Plans“ haben einige Viertel Liverpools leer und verlassen hinterlassen. Kulturinstitutionen wie die Liverpool Biennale und die Kulturhauptstadt Europas 2008, sowie Initiativen von Künstlern / Architekten wie Assemble, haben ihr Interesse an dieser Situation und den Möglichkeiten, die sie bietet, gezeigt.
In einer alten Bäckerei backen wir Brot mit dem Homebaked Community Land Trust (tbc), ausserdem lernen wir die Menschen, die hinter „The Small Cinema“, einem Künstler-geführten, ehrenamtlich-betriebenen, non-profit-Kino, stecken, kennen, besuchen die E&P-Theaters und begegnen an der Biennale beteiligten Künstlern.