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Hospitals and Hospitality - Teil I

Wann

Fr, 03.11.17 - Sa, 04.11.17    
ganztägig

Wo

Uni Witten/Herdecke
Alfred-Herrhausen-Straße 50, Witten

Veranstaltungstyp

Während wir in den letzten 3 Semestern Witten auf die Öffentlichkeit seiner öffentlichen Räume untersucht haben, wenden wir uns in den nächsten 3 Seminaren den semiöffentlichen Räumen zu.
Jenen Orten, die zwar für das öffentliche Leben von entscheidender Bedeutung sind, welche aber räumlich und sozial klar von diesem getrennt sind.
Das Krankenhaus, wie der Name spital/ hospital nahelegt, ist ein Ort, an dem Gastfreundlichkeit herrscht und der offen ist für alle, die ihn brauchen oder besuchen wollen. Die Realität von Krankenhäusern als extrem komplexe Organisationsmaschine ist aber stark vom Gegenteil geprägt. Der Zutritt zu den verschiedenen Räumen ist an Bedingungen gekoppelt, es gibt vielfältige Prozedere, die durchlaufen werden müssen, um hinein oder hinaus zu kommen. Der Umgang miteinander ist bestimmt durch diese Prozedere und den Status, den der eine oder andere im System Krankenhaus einnimmt. Im Krankenhaus als öffentlichem Ort treffen zudem die Welten von Menschen aufeinander, die sonst wenig Räume teilen. Auch für Architekten ist der Bau von Krankenhäusern eine eigene Kategorie mit eigenen Instituten. Neben den eigentlichen Arbeits-und Patientenzimmern ist ein Krankenhaus auch eine eigene Stadt, mit Aussenräumen und Grünanlagen, Verpflegungsstationen, Aufenthaltsräumen, Lagerräumen, Transport- und Wegesystemen und entsprechenden Gewerken. Diese wollen wir erforschen.
Wir werden uns also in ein Wittener Krankenhaus, das Marienhospital, einschleusen und vor Ort Handlungsabläufe beobachten, Bewegungsformen und körperliche Kommunikationsstrategien untersuchen, Nutzung und Gestaltung von Raum analysieren. Mit Marius Busch (raumlaborberlin, Architekt und Geograph) und Sabine Zahn (Choreographin) stehen euch zwei Experten der Raum- und Bewegungsrecherche zur Verfügung. Exemplarisch an einem Krankenhaus stellen wir die Frage, was Gastfreundschaft mit Regeln und Regeln mit Räumen zu tun haben. In einem zweiten Schritt übertragen wir die Ergebnisse auf tatsächlich öffentliche Räume in der Stadt und entwickeln daraus eine eigenes künstlerisches Format zwischen Installation und urbanem Bewegungsspiel. Aus den Forschungsergebnissen gestalten wir zusammen eine kleine Publikation.
Everybody is welcome to join.